Besuch des Eichholzpilzes im Sauerländischen Arnsberg 05./06. September 2015

Der Eichholzpilz - Belle Époque im Sauerland

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hätte es in Europa wohl niemand für möglich gehalten, dass in den folgenden 45 Jahren über 60 Millionen Menschen hier Opfer von Krieg und Verfolgung werden würden. Es herrschten beste Voraussetzungen für ein friedliches und glückliches Miteinander. Einige Gesellschaftsschichten führten seinerzeit sogar ein recht "modernes" Leben in dieser Ära der sogenannten Belle Époque. Es war eine Zeit, deren Kunstepochen wie "Impressionismus", "Jugendstil" oder "Kubismus" wie Musik in den Ohren klingen. Eine wahre Flut der Kreativität, Schönheit und Freude füllte diese Jahre des letzten Jahrhunderts, die jäh durch zwei Weltkriege unterbrochen wurde. Kaum auszumalen in welcher Pracht und mit welchem Wohlstand sich unsere Welt heute präsentieren würde, hätte sich damals das Schicksal zum Guten gewendet.

Zu den pittoreskesten architektonischen Schönheiten gehörten damals auch zahlreiche Wetterpilze, die zur Jahrhundertwende in ganz Europa wie Pilze aus dem Boden schossen - viele als riesige Reetdachpilze - andere als schlichter gestaltete aber dennoch markante und beliebte Treffpunkte in den Promenaden der neu angelegter Parkanlagen in ganz Europa. So auch hier im Sauerländischen Arnsberg… genauer gesagt im Eichholzviertel. Und hier befindet sich nicht nur ein außerordentlicher Wetterpilz sondern auf wenigen Quadratkilometern vielleicht mehr Geschichte als im gesamten restlichen Sauerland.

Was macht Arnsberg nun so besonders? Nun - es ist vor Allem erst mal ihre Lage an der "Ruhr" - einem kleinen Fluss, der weltberühmt wurde als Namensgeber der mega-Industriemetropole "Ruhrgebiet", das sie südlich flankiert. Nachdem die Ruhr das Licht die Welt im Rothaargebirge erblickt, verläuft sie einmal quer durch das gesamte Sauerland und mündet bei Duisburg in den Rhein. Für die Schifffahrt in Ost-West-Richtung hat sie heute kaum Bedeutung. Dazu nutzt das Ruhrgebiet den Rhein-Emscher Kanal. Doch in vergangenen Jahrhunderten war das anders. Ein Hügel hoch über einem Fluss war früher sehr begehrt als Standort für eine Burg - nicht nur wegen der schönen Aussicht, sondern auch, um von dort die Verkehrswege (auf oder parallel zum Fluss) im Blick zu haben. Und in Arnsberg geht die Ruhr nicht "einfach so vorbei", sondern sie mäandriert sehr stark und schlängelt sich förmlich durch die Stadt herum und scheint sich fast selber entgegen zu fließen. Heute begrenzt sie auf natürliche Art  Alt- und Neustadt.

Dieser Sonderlage verdankte Arnsberg 1060 den Bau seiner ersten Burg - der Rüdenburg auf dem Rüdenberg und kurze Zeit später zu einer weiteren Burg auf dem Adler- oder Aarberg, dem heutigen Schloßberg mit Schlossruine Arnsberg, Sitz der Grafen von Arnsberg. Parallel dazu wurde unweit das Kloster Wedinghausen des Prämonstratenser-Chorherrenstifts erbaut. Dort vergnügten sich bis Mitte des 14. Jahrhunderts diverse Grafen bis u. a. aufgrund fehlender Nachkommenschaft diese Anlagen an das kurkölnischen Herzogtum übergingen und die neuen Regenten in Arnsberg als kurkölnische Hauptstadt Westfalens weiter viele prunkvolle und wohl auch dekadente Jahre verleben durften.

Erst Mitte des 18. Jahrhunderts - im sog. "Siebenjährigen Krieg" - wurden alle Burganlagen -jedoch nicht das Kloster- von preußischen Truppen weitestgehend zerstört und auch die gesamte Stadt schwer beschädigt. Seit der nun angebrochenen "preußischen Zeit" bis heute ist Arnsberg Sitz der Bezirksregierung. Bis 1975 (kommunale Neugliederung) war Arnsberg auch Sitz des Kreises Arnsberg. Der heutige Sitz des Hochsauerlandkreises ist Meschede. Der Preußenkönig Friedrich Wilhelm III sorgte Anfang des 19. Jahrhunderts dafür, dass seine Beamten hier in einer Stadt residieren durften, die von nun an von wunderbaren neu errichteten klassizistischen Bauwerken (Architekt: Karl Friedrich von Schinkel) geprägt war.

Arnsberg lässt sich durch die Ruhrschleife geografisch in zwei Teile teilen - einem hoch gelegenen und einem flacheren Teil. Historisch interessanter ist der erhöhte "alte" Teil. Auf dessen nördlicher Spitze standen einst die Burganlagen, in der Mitte ist die klassische "Altstadt" und in südliche Richtung geht es bergauf zum Kloster Wedinghausen mit seinen Gärten und dem dahinter gelegenen Eichholzviertel - dem Objekt unserer Begierde. Zu Beginn der Preußischen Herrschaft wurden in diesem Idyll dann auch einige herrschaftlich klassizistische Prachtbauten errichtet, die bis heute dort stehen, so dass man diesen Stadtteil als sehr begehrtes Wohnviertel bezeichnen darf.

Dieses Viertel heißt auch heute noch Eichholzviertel. Es thront hoch über der Ruhrschleife und ist Staatsforst. Deshalb und auch aufgrund des Natur und Landschaftsschutzes wurde und wird dieser Bereich nicht bebaut. Viele Eichen gibt es zwar nicht mehr, doch dafür umso mehr Geschichte, deren Spuren man auf einem Rundweg durch das Eichholzviertel finden kann.

Auch bei unserem Besuch bei den Eichholzfreundes anlässlich des Neubaus des Eichholzpilzes im September 2015 sind wir -leider bei strömenden Regen- vom zentralen Neumarkt aus hinauf in das Eichholzviertel spaziert. Dort waren wir zu Gast bei den Eichholzfreunden, die uns eine "Privataudienz" gegeben hatten, nachdem wir herausgefunden hatten, dass kürzlich hier ein spektakulärer Neubau eines Wetterpilzes gefeiert werden konnte.

Der gesamte Vorstand und die Geschäftsführung war anwesend und hatte uns "kur"fürstlich bewirtet und dabei jede Menge zu Arnsberg, dem Eichholz und natürlich auch dessen Wetterpilz erklärt (und die Freunde des Wetterpilzes auch gleich als neues Mitglied des über 700 Personen starken Vereins, dessen Zweck  die "...Förderung der Kultur, des Umweltschutzes, der Brauchtumspflege und des Heimatgedankens in Arnsberg ist…" begrüßt).

Nach einer guten Stunde "Theorie" sowie einigen Tassen Kaffee und einigen Tellern Kuchen hörte der Regen dann auf und Eichholzfreunde und Wetterpilzfreunde machten sich freundschaftlich zu einem Rundgang durch das Viertel auf. Dieser führte zunächst zu einem Plateau oberhalb des Klosters, von dem aus man den wohl schönsten Ausblick auf Arnsberg und die umgebenden Höhen genießen kann - dem Ehmsendenkmal; einer gigantischen, 8 Meter hohen offenen Ausblickskanzel aus massiven Gestein mit Kuppel, goldenen Inschriften und schweren Stahlketten. Ein Monumentalbau, der so gar nicht in die Landschaft zu passen scheint. Doch wer die Geschichte Arnsbergs verstanden hat wird schnell erkennen, dass dieses 1897 vom Sauerländischen Gebirgsverein zu Ehren des verstorbenen Forstrates Ernst Ehmsen errichtete Denkmal stilistisch an deutsche bzw. preußische Koloniebauten in Westafrika angelehnt ist. Solch "Großbauten im Grünen" ist man aus dieser Zeit eher gewohnt von den vielen "Bismarcksäulen", die unverwüstlich immer noch an vielen Orten im ehemaligen Preußen zu finden sind.

Das Ehmsendenkmal birgt aber noch eine weitere Überraschung. Denn aufgrund seiner strengen Geometrie und exakten Ausrichtung verstärkt es Worte, die in einer Ecke des Innenraums gesprochen so sehr, dass sie selbst in geflüsterter Weise gesprochen an der gegenüberliegenden Ecke sehr gut verstanden werden können. Deshalb nennt man es auch das "Flüsterhäuschen".

Betrachtet man das Denkmal als eine Reminiszenz an die Kolonialzeit so hat es ja auch eine gewisse Verwandtschaft zu den Wetterpilzen, deren historische Quellen ja auch in den Entdeckungen der Südseereisenden zum Ende des 18. Jahrhunderts zu finden sind. Das Denkmal, das von Natur aus ja eher in eine Wüstenregion als in die raue Schönheit des Sauerlands passt, leidet hier unter dem Wechselspiel aus Sonne, Regen und winterlichem Frost, so dass größere Instandhaltungen hier dringend geboten waren. Und es waren dann auch die Eichholzfreunde, die im Jahre 2012 endlich eine umfangreiche Sanierung durchsetzen konnten.

Die anlässlich der Neueinweihung herausgegebene "Festschrift" wurde uns dann auch offiziell als Geschenk übergeben. Für den Liebhaber sind die dort abgedruckten historischen Schriften ein wunderbarer Fundus und die Lektüre eröffnet einem den Blick weit hinaus in das historische Arnsberg. Nun besitzt nicht jeder der heute hier lebenden Arnsberger eine so ausgeprägte Wertschätzung dieser baulichen Leistung und so kam es in der Folgezeit zu Sachbeschädigungen. Die Täter konnten jedoch gefasst werden und durften die Kosten für die Reparaturen dann auch selber zahlen. Um Nachahmer abzuschrecken wird die gesamte Anlage nun auch rund um die Uhr per Video überwacht.

Das "Preußische" wurde uns hier auf diesem Plateau auch noch durch eine Inschrift bewusst gemacht, die man einige Meter unterhalb des Denkmals findet und ein Zitat Friedrich Wilhelms wiedergibt: "Hier ist ein schönes Fleckchen Erde". Faszinierend ist die Vorstellung, dass er vielleicht damals selber sich mal an den Fuß eines ganz besonderen Naturdenkmals in der Nähe des Ehmsendenkmals der "1000 jährigen Eiche" gesetzt haben könnte.

Wir waren begeistert von der Wucht dieses unvorstellbar alten Baums auf der einen Seite und der unglaublich künstlerisch gestalteten Bank, deren Lehnen in Form eines miniaturisierten geschnitzten Bachlauf gestaltet sind. Hier muss man sich einfach niederlassen. Nach diversen Gruppenfotos machte sich der Tross dann weiter auf den Weg in Richtung des Höhepunktes - dem Wetterpilz im Eichholzviertel. Wir bekamen unterwegs erklärt, dass wohl hier im Klosterbereich damals die Schweine gesuhlt hätten - eine Szene, die man im Angesicht der prachtvollen Häuser des Eichholzviertels -das übrigens reich geschmückt ist durch die Fahnen der Eichholzfreunde- kaum glauben mag.

Nun verlassen wir die Siedlung. Es wird "waldig" - so wie man es als Wanderer im Sauerland (Achtung: der Name hat nichts mit "sauer" zu tun) auch erwarten möchte. Ein bekannter zeitgenössischer Wanderer - Manuel Andrack- war es übrigens, der 2014 auf einer seiner Wanderungen, die ihn entlang des Ehmsen-Wanderweges führte, den "alten" Wetterpilz für die Freunde des Wetterpilzes gefunden und fotografiert hatte. Auch sein Engagement für die Schönheit der Natur trug dazu bei, Wetterpilze weiter in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen.

Während unseres Ganges erfuhren wir, dass sich im Eichholz einst 7 Teiche (Fischteiche des Klosters Wedinghausen) befanden. Darüberhinaus git es noch viele intakte Ziehbrunnen, teils wieder liebevoll restauriert, die dem damaligen Kloster und seinen Bewohnern sowie Vieh und Pflanzen (z. B. Hopfengarten) zur Bewässerung dienten. Im Dickicht des Waldes, in dem Eichen heute eher selten sind, trifft die Runde dann an einen weiteren Höhepunkt - dem "Kinderteich" mit Schilf, Fröschen und einer kleinen Insel, die dem Umstand geschuldet ist, dass bei den regelmäßig notwendigen Aushubarbeiten schlicht und ergreifend der Bagger nicht bis in die Mitte des Teiches vorstoßen kann und daher verlandet.

Der Weg, der hier -in Anlehnung an die klassizistischen Einflüsse- als "Promenade" bezeichnet wird, neigt sich nun seinem Ziel.

Etwas Geheimnisvolles umweht die Wipfel hier im hohen Wald. Hier herrscht nicht mehr der Mensch - hier sind Zeisig, Uhu oder Waldkauz zu Hause. Und Nachts mag es einen schaudern, verliert man sich hier im Eichholz. Wortlos vor Spannung geht die obskure Ansammlung aus Wetterpilz- und Eichholzfreunden an diesem Samstag noch einige Male bergauf und bergab in Richtung des Scheitelpunktes der Ruhrschleife als er dann endlich vor uns stand: der Wetterpilz im Eichholz! Er strahlt trotz des bedeckten Himmels und der Dunkelheit des Waldes wie eine Art Elfe. Die helle Farbe des nagelneuen Pilzes ist nur vorübergehend - im Laufe der nächsten Jahrzehnte wird wohl auch an den neuen Balken der Zahn der Zeit nagen und dem Pilz wieder ein reiferes Aussehen bescheren. Doch jetzt - kurz nach einer Sanierung - sollte man seine Frische und Unberührtheit noch mal voll auskosten.

Ein fachmännischer Blick auf die Details seiner Verarbeitung beweist die Professionalität, mit der man die Herkulesaufgabe der Sanierung angenommen und gelöst hat.

So sind z. B. die Bretter der Dachkonstruktion längs und nicht -wie sonst üblich- quer angebracht. Das bedeutet zwar einen Mehraufwand bei Planung, Konstruktion und Aufbau, doch wird es gedankt durch eine erhöhte Dichtigkeit. Das Dach ist z. Zt. noch -wie bei seinem Vorgänger- mit normaler Dachpappe gedeckt, doch haben die Eichholzfreunde vor, sich auch für ihn noch etwas Besonderes einfallen zu lassen - vielleicht ein Hut aus Reet? Aber auch so ist er ein Juwel und so perfekt geplant und aufgebaut, dass er sich in seiner äußeren Formführung fast gar nicht von seinem Vorgänger unterscheidet. Er gehört zu den "spitzen" Pilzen; besitzt kein ausladendes Dach sondern ist eher preußisch streng gehalten. Das steil abfallende Dach hat natürlich bei einem "Waldpilz" wie diesem natürlich auch den Vorteil, dass das Laub an ihm runterfallen kann.

Auf historischen Aufnahmen des "Ursprungspilzes", der vor rund 100 Jahren hier einst an dieser Promenade mit Blick über die Ruhr errichtet worden ist sieht man noch einen Pilz mit weitem Dach - dieser wurde aber später durch einen Pilz ersetzt, der dieses charakteristische Spitzdach besaß, das im Übrigen auf einem massiven Eichenstamm ruhte und auch jahrzehntelang dort sicher saß. Die Sicherheit konnte aber irgendwann nicht mehr gewährleistet werden und so kam es zur entscheidenden Frage: Abriss oder Neubau? Gott sei Dank gab es ein klares Votum der Eichholzfreunde für einen Neubau und damit ein "Happy End" für diesen historischen Pilz.

Doch das Ganze war kein Pappenstiel. Man baut nicht mal eben nebenbei einen neuen Wetterpilz. Man braucht eine Idee. Man braucht begeisterte Mitstreiter. Man braucht Geld. Und all das haben die Eichholzfreunde auf geniale Art und Weise zusammen gebracht.

Fast wie eine Art Fügung mag es erscheinen, dass sich -in Sichtweite des Pilzes- im Tal der Ruhr das "Berufsbildungszentrum" befindet, in dem sich alle Deutschen Zimmerer-Lehrlinge während ihrer Ausbildung für 4 Wochen zu einem Praktikum einfinden, um dort eine Projektarbeit durchzuführen und die Gelegenheit zu nutzen, die vielleicht weltweit modernsten Geräte zur Holzbearbeitung kennen zu lernen.

Was liegt also näher, als sich dabei dem wahren Wahrzeichen des Eichholzes zu widmen und den ausgedienten Pilz für eine glanzvolle Zukunft zu erneuern. Und so geschah es. Eine Gruppe Zimmererlehrlinge um den Meister Rudolf Schmidt konstruierte per CAD den Wetterpilz als eines der wohl modernsten Holzkonstruktionen unserer Zeit. Statisch perfekt, ästhetisch unübertroffen und mit jeder Menge Liebe zum Detail (hier ist der link zur Fotoserie seines Baus). Man erklärte uns, dass die "Sägemaschine" - einmal programmiert- alle Bestandteile des Pilzes exakt gesägt "ausgeworfen" hat und diese Bestandteile dann hoch auf das Eichholz gebracht und dort innerhalb von 2 Wochen von der ganzen Gruppe zusammengesetzt wurden.

Der massive Eichenstamm des Vorgängers soll sich angeblich noch im Berufsbildungszentrum, auf das man vom Pilz aus herunterschauen kann, befinden. Anstelle von massivem Stammholz sind beim neuen Pilz sog. Leimbinder eingesetzt worden. Diese besitzen massiven Bauteilen gegenüber den Vorteil einer höheren Zugfähigkeit; d. h. die reißen nicht und sind damit Garanten für ein glückliches Wetterpilzleben. Ähnlich dem Ehmsendenkmal wird wohl auch hier eine Videoüberwachung zu seinem Schutz eingerichtet.

Nach diversen Gruppenfotos ging es dann wieder aus dem Wald und wir verabschiedeten uns von den Eichholzfreunden für deren Gasfreundschaft, die Vielzahl der Informationen und unvergesslichen Eindrücke, die sie uns gegeben haben. Leider waren wir eine Woche vorher, zu seiner Einweihung bei hochsommerlichem Wetter nicht zugegen, aber dafür hatten wir den folgenden Sonntag die Ruhe genutzt, ihn in echter "Freunde des Wetterpilzes Manier" genauestens unter die Lupe zu nehmen.

Auf dem Rückweg zum Hotel "Landsberger Hof" gingen wir dann alle geschichtsträchtigen Stationen dieses "Viertels" noch einmal ab und empfehlen jedem Arnsberg-Besucher einen längeren Abstecher in den Eichholz - natürlich nicht ohne Besuch des Wetterpilzes, bei dem man sich hinein versetzt fühlt in eine neue Belle Époque - dieses Mal mit der Hoffnung auf eine friedlichere Zukunft, in der alle Menschen unter einem Wetterpilz oder wo sie sich sonst gerne aufhalten mögen glücklich vereint sind.

Der Clou war, dass sich -in Sichtweite des Pilzes- im Tal der Ruhr das "Berufsbildungszentrum" befindet und sich dort auch alle deutschen Zimmerer-Lehrlinge während ihrer Ausbildung für 4 Wochen zu einem Praktikum einfinden, um dort eine Projektarbeit durchzuführen und die Gelegenheit zu nutzen, die vielleicht weltweit modernsten Geräte zur Holzbearbeitung kennen zu lernen.

Was liegt da näher, als sich dabei dem wahren Wahrzeichen des Eichholzes zu widmen. Und so geschah es. Eine Gruppe um den Meister Rudolf Schmidt konstruierte per CAD den Wetterpilz genauso, wie er heute dort steht. Statisch perfekt, ästhetisch unübertroffen und mit jeder Menge Liebe zum Detail (hier ist der link zur Fotoserie seines Baus). Man erklärte uns, dass die "Sägemaschine" - einmal programmiert- alle Bestandteile des Pilzes exakt gesägt "ausgeworfen" hat und diese Bestandteile dann hoch auf das Eichholz gebracht und dort innerhalb von 2 Wochen von der ganzen Gruppe zusammengesetzt wurden.

Der massive Eichenstamm des Vorgängers soll sich angeblich noch im Berufsbildungszentrum, auf das man vom Pilz aus herunterschauen kann, befinden. Anstelle massiver Bretter sind hier Verbundhölzer eingesetzt worden. Diese besitzen massiven Bauteilen gegenüber den Vorteil einer höheren Zugfähigkeit; d. h. die reißen wesentlich später und sind damit Garanten für ein glückliches Wetterpilzleben. Ähnlich dem Ehmsendenkmal wird wohl auch hier eine Videoüberwachung zu seinem Schutz eingerichtet.

Nach diversen Gruppenfotos ging es dann wieder aus dem Wald und wir verabschiedeten uns von den Eichholzfreunden für deren Gasfreundschaft, die Vielzahl der Informationen, die sie uns gegeben haben. Leider waren wir eine Woche vorher, zu seiner Einweihung bei hochsommerlichem Wetter nicht zugegen, aber dafür hatten wir den folgenden Sonntag die Ruhe genutzt, ihn in echter "Freunde des Wetterpilzes Manier" genauestens unter die Lupe zu nehmen.

Auf dem Rückweg zum Hotel "Landsberger Hof" gingen wir dann alle geschichtsträchtigen Stationen dieses "Viertels" noch einmal ab und empfehlen jedem Arnsberg-Besucher einen längeren Abstecher in den Eichholz - natürlich nicht ohne Besuch des Wetterpilzes, bei dem man sich hinein versetzt fühlt in eine neue Belle Époque - dieses Mal mit der Hoffnung auf eine friedlichere Zukunft, in der alle Menschen unter einem Wetterpilz oder wo sie sich sonst gerne aufhalten mögen glücklich vereint sind.
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Reise nach Arnsberg:

Im Jahr 2015 wurde der hundertjährige Wetterpilz über der Ruhrschleife in Arnsberg im Sauerland neu aufgebaut. Bei sommerlichen Temperaturen feierte die ganze am 22.08.2015 seine Einweihung. Auf Einladung der Eichholzfreunde kaman auch die Freunde des Wetterpilzes ins Sauerland, um diesem historischen Wetterpilz zu huldigen - leider aber bei strömendem Regen und herbstlichen Temperaturen.

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Arnsberg bei Regen 2015
(Blick auf die Stadt vom Ehmsendenkmal)

Kurz zuvor wurde eines der geheimen Kronjuwelen der Stadt - der in der Belle Époque errichte Eichholzpilz - renoviert und feierlich eingeweiht.

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Belle Époque 1901
(Charles Dana Gibson)
Quelle/Lizenz: Wikipedia

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Arnsbergs Geschichte

So sah es hier in Arnsberg früher einmal aus:

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Arnsberg 1588
Quelle/Lizenz: Wikipedia

Die Infotafel für Touristen zeigt nur einen Teil von Arnsbergs heutigen Sehenswürdigkeiten...

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Infotafel am Ruhrtalradweg

Die wahren Geheimnisse Arnsbergs zeigen sich nur dem, der nach ihnen sucht:

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Wer suchet der findet

Das Eichholzviertel ist reich geschmückt mit den Fahnen der Eichholzfreunde:

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Eichholzbeflaggung

Der Vorstand steht vor einem restaurierten Brunnen

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Eichholzbrunnen

Auch der Künstler Rudolf Olm wohnt hier

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Ferrum-Objekt

Forstrat Ehmsen

Die Wanderbewegung im 19. Jhdt. brachte Forstrat Ernst Ehmsen dazu, 1890 den Sauerländischen Tourismusverein zu gründen:

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Ernst Ehmsen
Quelle: Festschrift zur Einweihung des Ehmesendekmals

"Arnsberg, Tochter des Waldes, dessen hohe Wipfel ob deinem Haupte geheimnisvoll flüstern; - Schützling der Berge, die in sanftgeschwungenen Linien dein sonniges Lager rings umziehen; - Liebling der eilenden Ruhr, die kommt, geht und wiederkehrt, um mit der Silberwellen sanftem Geplätscher den Saum deines Gewandes wie zum Willkomm und Abschied zu küssen; -- wer fände Worte, gebührend dein Lob zu singen, du "Stadt des Aares", "Felsennest" an steilem Berggrat, "Westfalens Schmuckkästchen", "Perle de Sauerlandes"
(Féaux de Lacroix zur Einweihung des Denkmals)

Ehmsendenkmal:

Bau im "Kolonialstil" - von den Eichholzfreunden 2011-2012 perfekt saniert:

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"Hier ist ein schönes Fleckchen Erde" - Ausspruch Friedrich Wilhelms IV

Ein weiteres Muss ist die "Alte Eiche":

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...mit geschnitztem Ehmsendenkmal an ihrer Bank

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...wenn Ihr mich fragt

Das Eichholz:

Der Kinderteich im Wald

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(ein ehemaliger Fischteich der Mönche aus Kloster Wedinghausen)

Freunde des Wetterpilzes und Eichholzfreunde vor dem Wetterpilz im Eichholz:

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Gruppenfoto vom 05.09.2015

Und das sind die Erbauer:

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Gruppe der Zimmerer um Meister Schneider

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